DILORA
DILORA
2013
Edition 5 + 2 AP,
45 x 60 cm
Anlässlich der Ausstellung An Ode to the Wastelands and Gulags (dt. Eine Ode an die Ödnis und Gulags) hat die in Berlin und Kasachstan lebenden Künstlerin Almagul Menlibayeva (geb. 1969) zwei Editionen für den Kunstraum Innsbruck entworfen. In poetisch aufgeladenen Bildern spiegelt die Künstlerin die zurückliegende Kultur des Schamanismus und des Nomadismus im Kontext der post-sowjetischen Identität ihres Heimatlandes wider und wirft einen kritischen Blick auf den sozialen, gesellschaftlichen und politischen Wandel in Zentralasien. Die Videoarbeiten laden sich zu kryptischen und mythologischen Erzählungen auf, die sensibel Einblick in das Schicksal und die Lebensbedingungen der Nomadenkultur geben und ihre Glaubenswelt, Geschlechterrollen und Handlungsweisen untersuchen. Damit werden die vielschichtigen religiösen, kulturellen und politischen Ebenen des nomadischen und schamanistischen Erbes sowie die sozialistische Vergangenheit Kasachstans zum zentralen Ausgangspunkt der Arbeiten von Almagul Menlibayeva. Die Edition „Dilora“ bezieht sich auf die Videoarbeit Milk for Lambs. Diese erkundet die emotionalen und geistigen Spuren der alten Glaubenssysteme in Zentralasien, die vor allem durch das Aufeinandertreffen der zoroastrischen Ideologie des ehemaligen Persien und des Tengrismus (Religion des Himmels), dem einstigen Glauben aller mongolischen und Turkvölker Zentralasiens, aufgeladen ist. Mit der Kamera begleitet Menlibayeva jene ehemaligen Nomaden ‒ die sich nur mehr zu besonderen Anlässen in der Steppe treffen, um ihre Rituale zu zelebrieren ‒ und lässt bildgewaltige Kameraeinstellungen entstehen, die subtil die Geschichten und Mythen der Stämme in ihren männlichen und weiblichen Lebensweisen unterscheiden.