Ausstellungskatalog
Ausstellungskatalog
2011
Chert
A5, Softcover, 56 Seiten
Die künstlerische Arbeit von Petrit Halilaj ist geprägt von Erinnerungen an seine Kindheit im Kosovo, die er gedanklich in einen utopischen Raum stellt. Halilaj baut eine archaische Welt auf, in der die skurrilen und grotesken Elemente eher dem Fortschritt menschlicher Zivilisation angehören als der Tradition, wenn er zum Beispiel ein Haus aus Schalbrettern, ein Hühnerhaus als Rakete oder mehrere Kubikmeter Erde einer Ausschachtung ausstellt.
Das Archaische ragt sozusagen unversöhnlich in die Welt der Gegenwart hinein als System mit einer eigenen Logik und eigenen Gesetzen ohne atavistisch zu sein. Daraus kann man weder eine Form von Nostalgie und Romantizismus ableiten noch ein Dokument von Migration erstellen. Es sind weniger die metaphorischen Momente wie bei Joseph Beuys oder der Arte Povera, die Petrit Halilaj in der Metamorphose von Fundstücken und Orten als Displacement im Kunstraum versammelt, sondern Signale aus unterbewussten Bereichen, die eine Bild- oder bildhauerische Form und Ausformung erfahren.