ZEITSCHNITT '96

Mit der Ausstellung „ZEITSCHNITT ‘96“ wird am 19. Juli 1996 der KUNSTRAUM INNSBRUCK eröffnet. Der Verein KUNSTRAUM INNSBRUCK beginnt damit seine Ausstellungstätigkeit in jener Halle, in der bis vor wenigen Jahren die Kunsthalle Innsbruck wertvolle Vermittlungsarbeit geleistet hat. Die ca. 700m² große Halle erhielt eine zeitgemäße Ausstellungsinfrastruktur und ist durch ihre Ausstattung und die Lage im Zentrum der Stadt die beste Voraussetzung für die wirksame Umsetzung eines engagierten jungen Ausstellungsprogrammes durch den KUNSTRAUM INNSBRUCK, dessen aktuelle und internationale Ausrichtung durch die gestaltenden Beiträge geladener Kuratoren garantiert ist.
Mit dieser Initiative reagiert das Ehepaar Thoman auf das entstandene Vakuum in der Vermittlung zeitgenössischer bildender Kunst in Innsbruck. Ziel ist es, die in den vergangenen Jahren verarmte regionale Kunstszene wieder zu beleben und den idealen Standort zwischen München, Zürich und Mailand attraktiv zu machen.
Der KUNSTRAUM INNSBRUCK ist eine Sofortmaßnahme, die dem (vorhandenen und zu gewinnenden) Publikum ein wesentliches Bildungs- und Informationsangebot bieten und eine Öffnung der Szene bewirken soll. Er ist kein Ersatz für notwendige umfangreichere öffentliche Investitionen in diesen Bereich, kann jedoch die Öffentlichkeit und das Publikum vorbereiten und die Akzeptanz eines/er zukünftigen öffentlichen Kunsthauses/ Kunsthalle erhöhen.
Wichtig für eine lebendige regionale Kunstszene ist deren Integration in nationale und internationale Zusammenhänge: Maßgebende Kuratoren aus 5 europäischen Ländern, die sich durch intensive Auseinandersetzung mit der jungen internationalen Kunstszene bereits einen Namen gemacht haben, sind eingeladen worden und haben zugesagt, für 1996/97 je eine Ausstellung zu erarbeiten, die Einblick in die aktuelle Kunstproduktion ihres jeweiligen Landes gibt und deren nationale Besonderheit akzentuiert. Unter anderen Vorhaben wird diese Ausstellungsreihe besonders geeignet sein, die übernationale Verknüpfung des KUNSTRAUM INNSBRUCK und die Einbindung der hier gezeigten Kunst voranzutreiben.
ZEITSCHNITT ‘96
„Zeitschnitt ‘96“ ist eine Fortsetzung jener Ausstellungsreihe, die auf Initiative des Bundesministeriums für Wissenschaft, Verkehr und Kunst und von Wolfgang Drechsler mit der ersten Ausstellung 1992 im Wiener Messepalast gestartet wurde.
Als Kuratorin konnte Ulli Lindmayr, Antwerpen/Wien, gewonnen werden, die sich durch Ausstellungen wie „Zwei mal drei Positionen österreichischer Künstler“ (Antwerpen/ Bochum 1993/94) und „Jimmie Durham. Der Verführer und der steinerne Gast“ (Haus Wittgenstein, Wien, 1996) einen Namen gemacht hat.
Die Ausstellung zeigt aktuelle österreichische Kunst konzentriert auf jene österreichischen Künstler, die bisher im allgemeinen Ausstellungsbetrieb wenig oder noch nicht vertreten sind. Nach umfangreichen Recherchearbeiten wurden zwölf Künstler/innen zur Teilnahme an „Zeitschnitt ‘96“ eingeladen. Die gegenüber der ersten „Zeitschnitt“- Ausstellung kleine Zahl (damals 40 Künstler) erlaubt in der Ausstellung und im Katalog eine intensive Darstellung der unterschiedlichen Positionen, die sowohl medial als auch inhaltlich sehr breit gefächert sind.
Das Ausstellungsprojekt basiert auf einer engen Zusammenarbeit zwischen Künstlern und Kuratorin und soll auch über die österreichische Kunstdiskussion hinausgehende Zusammenhänge der einzelnen Kunstwerke reflektieren. Zeitschnitt ’96 will dabei den Beweis antreten, daß gerade junge Kunst förderungswürdig ist und daß sich die Öffentlichkeit ihrem Anspruch und dem Diskurs stellen muß.
Die Ausstellung wird am 19. Juli 1996 um 19.00 Uhr unter Beisein des Kunstkurators Dr. Markus Brüderlin, des Innsbrucker Bürgermeisters DDr. Herwig van Staa und des Kulturlandesrats Fritz Astl eröffnet. Zur Ausstellung spricht Jon Tompson (GB), Jan van Eyck Akademie, Maastricht.
Finanziert wurde die Ausstellung mit Hilfe des Kuratorenprojekts des Bundesministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst, des Landes Tirol, der Stadt Innsbruck und der Hypobank - Tirol. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (200,-ÖS, 110 Seiten, 4-färbig, Eigenverlag).