Ausstellung
06.07.13 – 24.08.13

URBAN FOLKLORE

GRUPPENAUSSTELLUNG
Kunstraum Innsbruck, Ausstellungsansicht: URBANE FOLKLORE, 2013, Foto: MRpro, 2013.

Kuratiert von Karin Pernegger

Mit ausgewählten künstlerischen Positionen der Urban Art nähert sich die Ausstellung „Urbane Folklore“ spielerisch dem Begriff der Folklore an.

Anhand der Werke von Herbert Baglione (BRA), Bibichun (MY), BLU (I), D PLUS (MM), Shepard Fairey (US), A.J. Fosik (US), Os Gemêos (BRA), Koralie (F), Daniel Man (D), 9 Micro (MM), Thu Myat (MM), Mirko Reisser (DAIM) (D), SupaKitch (F), Thu Myat (MM), Vitché (BRA) oder Zezão (BRA) wird untersucht, wie sich das Thema der Folklore in ihren künstlerischen Stilen manifestiert. Damit erfährt das mit Klischees behaftete Thema eine Revision und erhält durch die Street Art eine globale und universelle Sprache, ohne jedoch die jeweiligen kulturellen Hintergründe auszublenden. Mit einem Sampling von Street Art und Folklore agieren die Künstler bewusst fernab von kommerzialisierter Heimeligkeit und politischer Gestrigkeit. Vielmehr übersetzen sie den Bildkatalog ihrer Kultur in eine gegenwärtige und populäre Bildkultur, die jedem zugänglich und erfassbar ist. In weiterer Konsequenz lehnt sich deswegen der Titel der Ausstellung auch an den Begriff der „Planetarischen Folklore“ von Victor Vasarely an, der in den 1960er Jahren den Stadtraum als polychrome, planetarische Raumwelt definierte. Mit seiner „unité plastique“ wollte Vasarely über die Kunst eine bildnerische Universalsprache schaffen, die den urbanen Lebensraum für jeden plastisch gestaltbar und bewohnbar macht. Somit wird das bildnerische Gestalten mittels der kollektiven Partizipation in eine künstlerische Utopie übersetzt, um die Diversität der Kulturen im Positiven zu überwinden und die jeweiligen Identitätsmodelle mit ihren Überschneidungen und Beeinflussungen zu untersuchen. Die Kunst erweitert damit den urbanen Raum und wird zur kollektiven gesellschaftlichen Praxis. Diese Utopie kam jedoch mit der Kommerzialisierung des Stadtraums an ihre Grenzen. Heute sind es mediale Narrative, wie z. B. die Werbung von internationalen Konzernen und Hollywood-Blockbustern, die unseren Außenraum weltweit gleichermaßen besetzen und damit eine globale Bildsprache in unseren Alltag implementieren. Hierin findet die Ausstellung ihre kritische Brechung und den Zugang zur Urban Art, als positive Besetzung des Themas. Die Ausstellung „Urbane Folklore“ zeigt Malereien, Grafiken und Objekte von unterschiedlichen Künstlern, die den Stadtraum mit ihren polychromen Akzenten gestalten, um damit in ihrem Genre eine universell verständliche und an ihre Kultur gebundene Sprache zu entwickeln, die abseits des Vandalismus neue Erlebnisräume in der Stadt schafft. Erstmals werden in diesem Zusammenhang Street-Art-Künstler aus Myanmar und Malaysia in Österreich gezeigt. Zur Ausstellung entsteht ein großes Wandbild von DAIM und eine umfassende Rauminstallation von Daniel Man zum Thema. Beide Künstler sind zur Eröffnung anwesend. Zur Ausstellung entsteht ein großes Wandbild von DAIM und eine umfassende Rauminstallation von Daniel Man zum Thema.

Text: Karin Pernegger

SupaKitch, Sweet & Wild, 2011.
Supakitsch & Koralie, Wild Water, 2012, Acrylic on Canvas/Black american box 170x80 cm
Shepard Fairey, Koralie and SupaKitch, Foto: MRpro, 2013.
Imminente & Infinite, 2010.

KUNSTRAUM INNSBRUCK RADIO
auf Freirad.at

Sendung zur Ausstellung Urbane Folklore zum Nachhören unter folgendem Link:

Urbane Folklore I hier nachhören
Urbane Folklore II hier nachhören