Ausstellung
12.04.97 – 06.07.97

TUSSEN DE MAZEN

ZEITSCHNITT NIEDERLANDE
Kunstraum Innsbruck, Ausstellungsansicht: TUSSEN DE MAZEN - ZEITSCHNITT NIEDERLANDE, 1997, Foto: Kunstraum Innsbruck, 1997.

tussen de mazen - Zeitschnitt Niederlande ist der Titel der Ausstellung aktueller Kunst aus den Niederlanden, die vom 12. April bis 6. Juli ‘97 im KUNSTRAUM INNSBRUCK zu sehen ist. tussen de mazen ist nach corps/décor aus Frankreich (bis 1.4.’97) die zweite in der mehrteiligen Zeitschnitt Europa - Serie, die 1997/98 im KUNSTRAUM INNSBRUCK gezeigt wird.

Als Kurator konnte diesmal Lex ter Braak aus Middelburg gewonnen werden, einer der derzeit wichtigsten und interessantesten Kuratoren aus den Niederlanden, der sich vor allem durch die Gestaltung des niederländischen Beitrags auf der Biennale 1995 in Venedig einen Namen gemacht hat. tussen de mazen bedeutet „zwischen den Maschen“. Es sind die Künstler, die nach Kurator Lex ter Braak „durch die Maschen schlüpfen“, ihren eigenen Weg gehen, individuelle Regeln suchen und so eine hinter den üblichen Verhaltensregeln verborgene, subjektive Seite des Lebens sichtbar machen.

FRANSJE KILLAARS
installiert Räume aus bunten Wollfäden und Stoffen, die eine wahre Augenweide sind. Formen und Farben kommen aus der Tradition westlicher Malerei, gleichzeitig erinnern diese architektonischen Gebilde aus weichen Materialien auch an exotische Tuchläden. Einen starken Kontrast dazu bilden die „Fußbodenlandschaften“, die die Japanerin

KEIKO SATO
mit wertlosen Materialien wie Zigarettenkippen, zerbrochenen Flaschen oder Sand kreiert. Thematisch kreisen ihre Arbeiten um das Spannungsverhältnis zwischen innen und außen bezogen vor allem auf den menschlichen Körper.

Die Zeichnungen und Bilder von WOUTER VAN RIESSEN
sind Auseinandersetzungen mit dem eigenen Ich, immer wieder malt und porträtiert van Riessen sich selbst als Hilflosen und Verwundbaren.

RENEE KOOL
zeigt ein wunderbares Video voller Bewegung, in dem Studenten der Akademie von Straatsburg, wo die Künstlerin früher unterrichtete, ihre persönlichen Ereignisse, Erinnerungen und Spiele aufgezeichnet haben.

Die großformatigen Siebdrucke von ALBERT VAN WESTING
sind Schnappschüsse aus dem täglichen Leben, gewöhnliche Ereignisse, die durch ihre überdimensionale Präsentation eine mysteriöse, ja geradezu sakrale Wirkung entfalten.

Jugendliche am Strand, mal den Blick gelassen in die Kamera gerichtet, mal sichtbar unwillig posierend zeigen die Fotografien der Künstlerin RINEKE DIJKSTRA. 

Und eine ganz eigene Sprache von Wörtern, Bildern und Klängen entwickelt VOEBE DE GUYTER
der es darum geht, sich denjenigen Objekten, Gedanken und Vorstellungen anzunähern, die unser Erleben oft stärker bestimmen als die „offiziell existierenden“.

Die großen Gemälde von RONALD OPHUIS
schließlich erinnern an die in uns verborgenen dunklen Seiten, die Ophuis mit schonungsloser Brutalität offenlegt.

Von den acht ausstellenden Künstlern und Künstlerinnen sind manche in Holland bestens bekannt, andere nicht. Ihre gemeinsame Präsentation liegt nicht ohne weiteres auf der Hand, sie ist provokant und wird nach Ansicht des Kurators Lex ter Braak für Diskussion sorgen.

Kunstraum Innsbruck, Ausstellungsansicht: TUSSEN DE MAZEN - ZEITSCHNITT NIEDERLANDE, 1997, Foto: Kunstraum Innsbruck, 1997.
Kunstraum Innsbruck, Ausstellungsansicht: TUSSEN DE MAZEN - ZEITSCHNITT NIEDERLANDE, 1997, Foto: Kunstraum Innsbruck, 1997.