Ausstellung
22.06.21 – 26.06.21

ON OTHER STORIES.

ON VILLAINS, ALIENS AND SUPERHEROES.
ON OTHER STORIES.

Dienstag, 22.06. bis Samstag, 26.06.2021
Soft Opening am Dienstag 22.06.2021 15-19 Uhr

Veranstaltungen mit Künstler*innen:
Donnerstag, 24.06., 18 Uhr Artist Talks - Part 1
Freitag, 25.06., 17-18 Uhr Artist Talks - Part 2; 18:30-20 Uhr Readings; 20-22 Uhr Finissage

Besuch unter aktuellen Covid-19-Maßnahmen.

Eine Ausstellung im Kunstraum Innsbruck und Teil II von Working Encounters. Ein Projekt des Netzwerks Create to Connect – Create to Impact: CTC-CTI*

Die teilnehmenden Künstler*innen mit multidisziplinären Hintergründen aus Performance, bildender Kunst und Literatur sind: Tamara Antonijević, Rodrigo Batista, Cristina Gagiu, Nicola Gunn, James Jordan Johnson, Jovana Kocić, Lea Kukovičič, Marija Marjanović, Rita Natálio, Ariadna Rubio Lleo, Zuzana Sceránková, Tanja Šljivar, Vanda Velagić, Mohamed Yusuf Boss, und der Forscher Dan Podjed. 

On Other Stories. On Villains, Aliens and Superheroes ist ein experimentelles künstlerisches Projekt, das vierzehn internationale Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt versammelt, die eingeladen waren, sich zum Thema zu äußern. 

Die zweite Ausgabe der Working Encounters wurde von Bojan Djordjev, Siniša Ilić, Nataša Mackuljak und Ivana Marjanović zusammen mit Dragana Jovović sowie in Kooperation mit Create to Connect -> Create to Impact Network kreiert und organisiert. Working Encounters wird durch das Creative Europe Programm der Europäischen Union unterstützt. Jede*r der ausgestellte*n Künstler*innen wurde von einer der Partnerorganisationen des Netzwerks eingeladen. 

FÜR MEHR INFORMATIONEN NACH UNTEN SCROLLEN       

Working Encounters – On Other Stories, Villains, Aliens, Superheroes - kollektive und künstlerische Forschung, Überlegungen, Notizen, Entwürfe, Gespräche 

Die Ausstellung gibt den Prozess des Austauschs zwischen vierzehn internationalen Künstler*innen wieder, initiiert 2020 als Antwort auf die COVID-Pandemie und die ‚neue Realität‘ der Online-Arbeit – mit all ihren neu entstehenden Ritualen. Die Künstler*innen und Konzipient*innen treffen sich im Kunstraum Innsbruck zu dieser Gelegenheit das erste Mal an einem physischen Ort.   

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Die Möglichkeit einer anderen Ordnung der Begriffe im Titel Andere Geschichten, Aliens, Bösewichte und Superheld*innen – oder Alien-Bösewichte, Superheld*innen, Antiheld*innen und andere Geschichten verweist auf die Komplexität der Beziehung zwischen diesen Begriffen und der Gesellschaft, die solche Rollen zuweist und braucht. Außerdem schafft sie Raum für Interpretationen. 

Die Ausstellung hinterfragt die binäre Trennung von ‚gut‘ und ‚böse‘, ‚Schwäche‘ und ‚Stärke‘ mit der Figur eines Aliens, welches sich außerhalb des Systems befindet. Gesellschaft und etablierte Normen werden von ihm betrachtet, neu zusammengestellt oder bessere Formen des gesellschaftlichen Überlebens entwickelt. Ein Alien ist somit ein Wesen, das für das Verständnis der für gegeben angenommenen, etablierten gesellschaftlichen Ordnung um uns herum von zentraler Bedeutung sein kann. 

Der Forschungsprozess hat das Projekt durch eine Reihe globaler Fragen in Gang gebracht - wie Körper im Umgang mit Krankheit oder struktureller Veränderung, Körper im digitalen Raum, mediale Persönlichkeiten, Populärkultur und ihre Bilder, die Stereotypien konstruieren oder dekonstruieren, Klassenlagen in der Gesellschaft, geschriebene und ungeschriebene Gesetze des Patriarchats, Mythologie, die Geschichte des Widerstands und die Tradition kolonialer Beziehungen und antikolonialer Kämpfe. 

Die in der Forschung herausgearbeiteten Themen lenken unsere Aufmerksamkeit auf die Spannung, den Druck, die Saturiertheit der Gesellschaft, auf neue Kampfgebiete, die sich eröffnen, und auf die Lebensbedingungen um uns herum. Die Frage, ob es im neuen Normal, der Post-COVID-Realität - oder wie immer wir es nennen wollen – darum geht, uns über die Fähigkeiten Gedanken zu machen, die uns online ‚am Leben‘ erhalten, aber auch über den noch anstrengenderen Offline-Ort des Kampfes um unser Überleben. Wie können wir gegen die Verwandlung öffentlicher Räume und Orte kämpfen und uns dafür einsetzten, sie offen zu halten? 

Mehr über das Konzept: On Villains, Aliens and Superheroes. On Other Stories 

Der Kultur- und Medienraum ist ein Terrain der Vervielfältigung, aber auch der Auseinandersetzung und des Kampfes um diese Themen: Helden / Heldinnen und Superhelden /Superheldinnen gibt es überall, aber wessen Helden sind sie und für wen? Von der Mythologie über antifaschistische und antikoloniale Bewegungen bis hin zu Popkultur und Medienberühmtheiten - die Begriffe Held und Heldin tragen viele Bezüge und Lesemöglichkeiten in sich. Aber wer wird als "Bösewicht" gesehen, wer als "Held" und warum? …   

Die gegenwärtige aufgeheizte Debatte über die Zukunft des Lebens auf unserem beschädigten Planeten gebiert, insbesondere vor dem Hintergrund der andauernden Krise der Pandemie, auch ihre eigenen heroischen Figuren (im Plural), die über den Tellerrand des „einzigartigen“ Menschlichen hinausblicken. Wenn, wie Boris Buden sagt, die Gesellschaft nicht länger das Mittel ist, um Utopien Wirklichkeit werden zu lassen, sind dann Superheld*innen die Vorbot*innen einer bevorstehenden gesellschaftlichen Apokalypse oder vielmehr ideologisch aufgeladene neoliberale Propaganda, die behauptet, dass die Gesellschaft gar nicht existiert? „Brauchen“ wir Superheld*innen, um keine Erwartungen an die Gesellschaft zu haben, sondern stattdessen unsere Hoffnungen auf übernatürliche Mächte zu richten? Wenn Held*innen real sind und Superheld*innen Figuren aus Folklore, lokaler Tradition und Fiktion, ist dann die Linie, die Rationales von Irrationalem trennt, so eindeutig? Gibt es andere Erzählungen und andere Geschichten?

Held*innen und ihre Gegenspieler*innen – Bösewichte – sind aus Ambivalenz gemacht, Werte und Handlungen an den Rändern von Ethik und Politik oder „richtig“/“falsch“, politisch „in/korrekt“. Welche*r wird als „Bösewicht“ wahrgenommen, welche*r als „heroisch“, als „ein*e Held*in“ und warum? Worin besteht die Bedeutung eine*r Held*in in Geschichte und Gegenwart? Was sind die Unterschiede zwischen Held*innen in der Populärkultur und der Realität? Über welche Kräfte verfügen Held*innen? Was offenbaren Held*innen über den Zustand der Gesellschaft, die sie hervorbringt? Sind Held*innen doch nur Menschen? Wer sind die Aliens in ihrem Inneren? 

Situierte und lokale Sichtweisen sind uns wichtig, wir sind uns jedoch auch der Wechselwirkungen bewusst, die es für ein Gleichgewicht braucht, in politischer oder ökologischer Hinsicht. Wer sind die Held*innen in unserer Geschichte und unserem Leben, und wer sind die Superheld*innen in deiner? Was sind die Fäden, die sie verbinden, wo treffen sie sich?   

* Das Netzwerk Create to Connect -> Create to Impact besteht aus:

Bunker (Slowenien), Artsadmin (UK), Drugo more (Kroatien), La Villette (Frankreich), Culturgest - Fundação CGD (Portugal), Fundatia Altart (Rumänien), Institut umění - Divadelní ústav (Tschechische Republik), საზოგადოებრივი ხელოვნების ხელოვნების პლატფორმა/Öffentliche Kunstplattform (Georgien), NTGent (Belgien), Santarcangelo Festival (Italien), Noorderzon Groningen (Niederlande), Theater Rotterdam (Niederlande), BIT Teatergarasjen (Norwegen), United Artists Labour (Serbien), ZRC SAZU (ZRC SAZU) - Institut für Slowenische Ethnologie, Institut für Ethnomusikologie, Institut für Kultur- und Erinnerungsstudien (Slowenien).   

Die zweite Ausgabe der Working Encounters wurde von folgenden Konzipient*innen kreiert und organisiert: Bojan Djordjev, Siniša Ilić, Nataša Mackuljak und Ivana Marjanović zusammen mit Dragana Jovović in Kooperation mit Bunker (Ljubljana).   

http://ctc-cti.eu/     

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung (Mitteilung) trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.    

EVENTs22.06. 15:00-19:00 SOFT OPENING: ON OTHER STORIES.  

24.06. 18:00 ARTIST TALKS - PART 1  

25.06. 17:00-18:00 ARTIST TALKS - PART 2  

25.06. 18:30-20:00 READINGS:TANJA ŠLJIVAR & TAMARA ANTONIJEVIć  

25.06. 20:00-22:00 FINISSAGE