Ausstellung
01.07.00 – 23.09.00

LAND ART USW.

Dokumentation
Kunstraum Innsbruck, Ausstellungsansicht: LAND ART USW., 2000.

Mitte der 60er Jahre begannen Künstler vor allem in den USA, ihre Arbeit außerhalb des traditionellen Ausstellungsbereiches Galerie und Museum zu reali¬sieren. Was mit klein-formatigen, bescheidenen Zeichensetzungen in der Natur ihren Anfang nahm, fand seine Fortsetzung in Großraumskulpturen von gigantischem Ausmaß.

1970 ist das Jahr, in dem Robert Smithson im Great Salt Lake in Utah das am häufigsten reproduzierte Werk der Land Art namens Spiral Jetty schafft, Nancy Holts Sun Tunnel entstehen von 1973 bis 1976 in einer Wüste von Utah, 1977 errichtet Walter De Maria in einer schwer zugänglichen Hochebene von New Mexico sein wahrnehmungsschärfendes Lightning Field und im Jahr 2001 will James Turrell sein Projekt Roden Crater (die „sixtinische Kapelle der USA“, Graf Panza) zum Abschluß gebracht haben; das Observatorium Star Axis von Charles Ross (seit 1975 in Bau, geplanter Abschluss 2006) und Double Negative (1969/70) von Michael Heizer sind weitere beeindruckende, ebenfalls im Westen der Vereinigten Staaten gelegene „Earthworks“, die einen enormen zeitlichen und finanziellen Aufwand voraussetz(t)en.

Identität durch Landschaftserfahrung - die Faszination der Weite der amerikanischen Landschaft, ihre Grandezza, Schönheit und ihre Erhabenheit bestimmen die Landschaftsinterpretationen der bildenden Kunst Nordamerikas in der rund 200jährigen Geschichte bis in die unmittelbare Gegenwart. Auch die Werke der Land Art fügen sich in diese Kontinuität der Erfahrung von Landschaft.

Die Dokumentation der Großraumprojekte bildet den Kern der Ausstellung „Land Art usw.“

Ein pointierter historischer Vorspann in Fotografie und Malerei verweist auf die ästhetischen Wurzeln der Land-Artisten. Fiktive Landschaftsprojekte von Dellbrügge & de Moll, Werkstadt Graz (Joachim Baur, Franz Xaver, Timm Ulrichs), Matthias Hammer, Hans Kropshofer, PRINZGAU/podgorschek, Wilhelm Scherübl und Olav Westphalen zur Topographie von Innsbruck verweisen auf die immer noch gegebene Attraktivität, sich mit Landschaft (und Natur) auseinanderzusetzen.

Materialien wie Bücher, Kataloge und Aufsätze zum Thema „Land Art“ sowie ein Internetzugang laden die Besucher ein, die Thematik dort weiter zu verfolgen, wo sie ihren eigenen Interessen gemäß fortzusetzen wünschen.

Zur Ausstellung erscheint ein Lesebuch mit Texten von Jean-Christophe Ammann, Franzobel, Heinz Gappmayr, Heinz Kaiser, Andrea Kühbacher, Günter Mayer, Otto Neumaier, Osmo Rauhala, Peter Weiermair und Patrick Werkner sowie einem Foto-Essay von Andrew Phelps; der thematischen Erweiterung in jeder Hinsicht wird auch hier Rechnung getragen.

Kuratoren: Heinz Kaiser, Günter Mayer, Patrick Werkner, Wels

Kunstraum Innsbruck, Ausstellungsansicht: LAND ART USW., 2000.
Kunstraum Innsbruck, Ausstellungsansicht: LAND ART USW., 2000.