FEMINIST HORROR

Unter der Leitung von Michaela Bstieler und Melinka Karrer
Im feministischen Horror geht es um die ganz realen Gefahren, die es mit sich bringen kann, eine Frau zu sein. Den geteilten Horizont der Protagonistinnen bilden dabei erlebte oder befürchtete Erfahrungen von häuslicher und sexualisierter Gewalt, Folter und Entrechtung, Depression und Armut, die etwa in Gestalt von Gespenstern oder Monstern auf den Plan treten und die Protagonistinnen dazu zwingen, Praktiken der Vermeidung, der Leugnung, der Flucht und der Ausweichmanöver auszubilden – und damit letztlich eine, wie Elsa Dorlin es formuliert, Haltung
der negativen Sorge einzuüben.
Vor diesem Hintergrund werden wir uns in diesem Workshop der Erfahrung des Unheimlichen aus einer feministischen Perspektive annähern. Ausgehend von Mariana Enriquez Erzählung "Der Hof nebenan" und Charlotte Gilmans autobiographischer Kurzgeschichte "Die gelbe Tapete" soll dabei auf die Unterdrückungs- und Gewaltdimension fokussiert werden, die in diesen Geschichten literarisch transportiert wird.
Im ersten Teil der Veranstaltung werden wir dabei signifikante Passagen aus beiden Werken verlesen. Im zweiten, interaktiven Teil der Veranstaltung soll es darum gehen, zentrale Motive und Metaphern aus den Lektüren herauszugreifen, um sie auf ihre gesellschaftspolitische Bedeutung hin zu befragen.
Um eine produktive Diskussion zu ermöglichen, würden wir uns von den Workshopteilnehmer:innen erwarten, dass sie die zwei kurzen Erzählungen, die auf der Homepage des Kunstraums zugänglich gemacht werden, vorab lesen.
1. Teil - Lesung: 16:00-16:45
2. Teil - Workshop: 17:00-19:00
MICHAELA BSTIELER
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an Institut für Philosophie der Universität Innsbruck. In ihrer Dissertation mit dem Titel „Figuren des Unwohnlichen“ beschäftigt sie sich mit prekärer Subjektivierung im Kontext des Bleibens und Wohnens. Dabei bietet insbesondere auch (feministische) Horrorliteratur einen interessanten Einsatzpunkt, um über die gesellschaftspolitischen Dimensionen von Unwohnlichkeit nachzudenken.
MELINA KARRER
ist Doktorandin am Institut für Philosophie der Universität Innsbruck und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit Ansätzen der Überschneidung und Seinsweisen des Zwischenraums. Kunst und im Speziellen literarische Texte bieten dabei die Reibungsfläche ihres Denkens. Als freiberufliche Autorin widmet sie sich außerdem der Lyrik, Poesie und den Kurzgeschichten.
Eine Teilnahme ist bei beiden Teilen möglich und auch erwünscht.
Aus organisatorischen Gründen bitten wir um eine Anmeldung an: office@kunstraum-innsbruck.at
Begrenzte Teilnehmer:innezahl