DANIEL BUREN
DANIEL BUREN
(geboren 1938 in Boulogne, Billancourt, lebt in Paris) ist wohl der international bedeutendste französische Künstler. Seit über 30 Jahren realisiert er Werke, die unmittelbar auf den sie umgebenden Raum Bezug nehmen. Als einer der ersten verwendete er den Begriff in situ, um seine künsterlische Vorgehensweise zu beschreiben. Seine Arbeiten werden in der Regel mit dem Abbau einer Ausstellung zerstört. Was von ihnen bleibt, sind fotografische Dokumentationen, Kataloge und die von Buren verfassten Werkbeschreibungen.
Ende der 60er Jahre wendet sich Buren von der Malerei ab und erklärt vertikale, farbige und weiße Streifen zum Basismaterial seiner Kunst. Seit Anfang der 80er bezieht er auch Materialien wie Holz, Plexiglas, Spiegel und Glas in seine Arbeiten ein, die nach und nach autonomer verwendet werden. Zudem schafft er selbst Orte, indem er Trennwände, Korridore oder begehbare Kuben in die Ausstellungsräume einfügt.
Zu seinen berühmtesten Projekten gehört die Installation für die Biennale von Venedig, 1986, wo er im französischen Pavillon streifenweise den Verputz von den Wänden fräsen ließ und teilweise Wandflächen mit Spiegelstreifen strukturierte; die legendäre Installation für den Hof des Palais Royal in Paris, den er mit unterschiedlich hohen, rundum gestreifen Säulenstücken rhythmisch strukturierte und eine Intervention für die Wiener Secession, 1989, wo er den schlichten weißen Innenraum des Jugendstilbaus mit farbigen Streifen konfrontierte.
Seit 1960 hat Buren hunderte öffentliche Arbeiten Traveaux Public geschaffen – beauftragte und wilde, permanente ebenso wie zeitlich begrenzte.
Die Videodokumentation im Foyer des Kunstraum Innsbruck gibt mit einer Auswahl von 150 Arbeiten Einblick in die Traveaux Public Daniel Burens. Die Straße, der städtische öffentliche Raum stellt eine besondere künstlerische Herausforderung dar. Der museale Rahmen, der seine Inhalte als Kunst definiert, ist nicht vorhanden ebensowenig die entsprechende Erwartungshaltung des Publikums. Burens künstlerische Interventionen treffen auf die Alltags-Aufmerksamkeit des Passanten auf der Straße. Das Feld der Reaktionen ist breit und vielfältig. Vielleicht gar nicht als solche erkannt, hinterlässt Kunst ihre Spuren im urbanen Alltag.
Eine dieser Arbeiten - Seven Ballets in Manhattan – wird als Diainstallation im Projektraum des Kunstraums Innsbruck gezeigt. Schauplatz sind verschiedene Locations in Manhattan. Männer tragen Platten mit gestreiftem Papier. Nichts anderes ist sichtbar, kein Titel, kein Autor. Auf Ansprechen wurde geantwortet: „Wir tragen Platten, die vorne und hinten mit vertikalen Streifen bedeckt sind“. Die Bilder dieser Szenerie werden fortlaufend auf die Raumwände projiziert, der Besucher findet sich mitten in New York wieder. Skizzen Entwürfe
Daniel Burens zeigt das Französische Kulturinstitut Innsbruck Ideen und Grundkonzepte von umgesetzten oder erst zu realisierenden Kunstwerken hält Buren fest. Es sind Skizzen, um Ideen zu klären und zu veranschaulichen. Auch für die Präsentation dieser Entwürfe lässt Buren seine präzisen Vorstellungen einfließen.
Daniel Buren spricht über seine Arbeit Do 15. Februar 2001, 20.00 Uhr Als Auftakt der Ausstellung kommt Daniel Buren zu einem Vortrag in den Kunstraum Innsbruck. Buren spricht über seine Arbeit, unterstützt durch Diaprojektion, Vortragssprache französisch, Simultanübersetzung.
