Event
06.02.21

ART BOOKS & ART WORKS

KUNSTRAUM - LESERAUM

Wir sind nach dem Lockdown, ab 19.01.2021 wieder für euch da! Die Ausstellung ART BOOKS & ART WORKS ist bis zum 06.02.2021 verlängert. Änderungen vorbehalten.


Kunstraum Innsbruck Editionen & Guests:
DAN PERJOVSCHI, STEFANIE SARGNAGEL, BUENOVENTURA, STORIES LAB, NAOMI RINCÓN GALLARDO, HEIDI HOLLEIS, MONICA BONVICINI, CHRISTIAN EGGER, ROSA LOY, INA HSU, SINIŠA ILIĆ, TOBIAS REHBERGER, CHICKS ON SPEED, AMELIE VAN WULFFEN U. V. A.

Kuratiert von: Ivana Marjanović / Kunstraum Innsbruck

Kunstbücher um dich zu inspirieren
Das Projekt Kunstraum - Leseraum schafft eine hybride Situation, in der Ausstellungsraum und Bibliothek ineinanderfließen. Bücher sind nicht nur Quellen des Wissens, sondern auch eigenständige Kunstwerke, zum Beispiel in Form von Editionen von internationalen und lokalen Künstler*innen. Mit Highlights aus seiner Geschichte, aber auch mit Ausblick auf die Zukunftsthemen, verwandelt sich der Kunstraum Innsbruck in einen Raum der Inspiration und Forschung.

Special: für das Jahr 2020 werden zwei neue Editionen von Ina Hsu und Siniša Ilić präsentiert! News: Unsere Bibliothek wird neugestaltet und kann im Zuge der Ausstellung besucht werden.

Naomi Rincón Gallardo und Dan Perjovschi nehmen nicht nur als Künstler*innen an der Schau teil, die in der Vergangenheit Editionen für den Kunstraum Innsbruck produziert haben, sondern präsentieren auch Kunstwerke, die bisher nicht im Kunstraum Innsbruck zu sehen waren. Darüber hinaus gibt es auch Beiträge von Gastkünstler*innen, wie ein (Musik-)Video von Buenoventura, Zeichnungen von Stefanie Sargnagel und Kunstwerke von Stories Lab (Jana Drozdova und Caro Quirán), darunter Poster zum Mitnehmen für Besucher*innen.

Hinweis: Während dieser Präsentation gibt es 20% Rabatt auf die ausgestellten Kunstraum Editionen (produziert bis 2020) für Mitglieder und für Nichtmitglieder des Vereins. Neue Mitglieder sind jederzeit willkommen. Werde Mitglied und Teil der Kunstraum Innsbruck Community!


Der Besuch der Ausstellung ist nur unter Einhaltung der aktuellen COVID-19 Hygiene- und Schutzmaßnahmen sowie dem Tragen eines Mund-Nasenschutzes möglich. Änderungen sind möglich. (Getränke können selbst mitgebracht werden, weil wir euch leider nichts servieren dürfen).

KUNSTRAUM INNSBRUCK EDITIONEN


Der Kunstraum Innsbruck produziert seit Langem Editionen von Kunstwerken in limitierter Auflage sowie Bücher und Kataloge. Einige davon sind noch erhältlich! Die Sonderausgaben entstanden in Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen Künstler*innen, die im Kunstraum Innsbruck zu Gast waren und durch ihren Beitrag die Arbeit der Institution unterstützen. Bei der Ausstellung ART BOOKS & ART WORKS / Kunstraum - Leseraum werden die Ausstellungsräume in Lesestationen verwandelt, die sich um inhaltliche Themen der aktuellen Forschung des Kunstraum Innsbrucks drehen. Diese Themen beeinflussen das Programm im kommenden Jahr 2021 und umfassen unter anderem Decolonial Worlds, Co-Habitation – Städtischer Raum und die Tierwelt / Menschen und Tiere, Ökologie und die Zukunft der Erde, Feminismus und Kunst, Queer Art und Performance, SuperheldInnen und Bösewichte, Art in Public Space usw.

     

NEUE EDITIONEN

Ina Hsu, Co-Habitation - Reh, 2020, Digitale Zeichnung, Fotografie auf Papier, 41 x 29,5 cm, Edition von 5 Stück, gerahmt, rückseitig nummeriert und signiert
 

Ina Hsu, Co-Habitation - Dachs, 2020, Digitale Zeichnung, Fotografie auf Papier 41 x 29,5 cm, Edition von 5 Stück, gerahmt, rückseitig nummeriert und signiert 

Ina Hsu beschäftigt sich mit imaginativen Möglichkeiten des Zusammenlebens von Tieren und Menschen. Ihre Werke erzählen von der planetaren Verbundenheit aller Lebensformen und wie ihr Zusammenleben, anstatt in gegenseitiger Ausbeutung, spielerisch solidarisch organisiert werden könnte in mitunter gefährlichen, aber definitiv voneinander abhängigen Beziehungen. Anstatt zu moralisieren oder zu urteilen, ist Hsus künstlerische Arbeit inspirierend und einnehmend. Sie ist ein Aufruf, uns künftig umsichtiger zu verhalten angesichts der Verquickung allen Lebens auf Erden und der wechselseitigen Abhängigkeit der Spezies. 


Siniša Ilić, The Mask I-III, 2020, Stahl, 70cmx70cm
Edition von 9 Stück + 3 a.p.
(Produziert von Gilbert Wäger/ gilby.at)

The Mask, eine Serie von Skulpturen, ist eine Fortsetzung der Arbeit Masks-papercuts, die während der Covid-19-Pandemie in der ersten Hälfte von 2020 begonnen wurde. Die Papierversion der Arbeit wurde in der Ausstellung Un_controlled Territories im Kunstraum Innsbruck präsentiert. Papier von unterschiedlicher Qualität suggeriert seine Verfügbarkeit und Zerbrechlichkeit, aber gleichzeitig macht es die Maske zu einem Objekt, das vom menschlichen Gesicht und seinen Grundfunktionen unabhängig ist. Diese Autonomie der Objekte führte zu der Idee, neue Versionen von Masken aus Stahl in verschiedenen Dimensionen herzustellen. Übergroße Stahlmasken wurden zu Symbolen undurchdringbarer Schilde, durch die der Virus, der Blick, die Berührung, die Information oder das Wissen und der Kontakt nicht passieren können und die als solche bereit sind, zu bleiben und zu einem soziokulturell-künstlerischen archäologischen Artefakt der Zeit zu werden. Masken aus Stahl sind "Zeug*innen" der Zeit der strengen Gesichtsschutzbestimmungen, der sozialen und physischen Distanz, der Berührungsgefahr und der körperlichen Intimität und vergrößern und untersuchen als solche Angst, Panik, Kontrolle, Status und soziale Privilegien in ähnlicher Weise, wie die für österreichische und tirolerische Provinzen charakteristischen, reich verzierten Masken und Rüstungen des 15. und 16. Jahrhunderts, die durch ihre Gestaltung und Materialität zu Skulpturen wurden.

SPECIAL GUESTS 


Neben Kunstraum Editionen und Künstlerbüchern präsentiert der Künstler  Dan Perjovschi aus Rumänien neue Zeichnungen, die sich mit den Problemen von heute beschäftigen: Eine Serie zum Virus Diary (2020). Die Arbeiten sind interaktiv gezeigt, da das Publikum dazu eingeladen ist, die Zeichnungen selbst mit Kohlepapier auf unsere Wände zu transferieren. DIY „Kopiere mich auf die Wand!“

Die Künstlerin Naomi Rincón Gallardo, mit der der Kunstraum Innsbruck die Sonderedition für 2019 produzierte, präsentiert den dritten Teil ihrer Videotrilogie Heavy Blood (2018). Naomi Rincón Gallardo lebt in Mexiko City. In ihrer forschungsorientierten, handwerklichen Arbeit befasst sie sich mit Initiativen, die sich mit der Schaffung von Gegenwelten in neokolonialen Umgebungen beschäftigen. Durch Maskengläser schafft sie einen Ort zwischen radikalen Alternativen, Fantasie und Glaubenskrisen.  

Heavy Blood (2018) beschwört in der verwüsteten Landschaft eines Tagebaus in Vetagrande Zacatecas Geister herauf. Die proletarischen Lungen eines Bergarbeiters und einer Telefonsexarbeiterin arbeiten unter der Forderung nach affektiven und mechanischen Darbietungen für Arbeit und Vergnügen. Ein orientierungsloser, ausgestorbener Kolibri sucht in einem Bergbaugebiet nach dem Nektar von Blumen, der zwischen zerstoßenem Gestein und korrosiver Luft wohnt. Eine Dame mit Kupferzähnen, die der Nahua-Zerstörergottheit Tlantepuzilama ähnelt, brüllt ihre nichtmenschlichen Klagen in einer Höhle. Eine Bande mesoamerikanischer, gefräßiger, vaginadentata-ähnlicher Kreaturen amüsiert sich und erfüllt ihre giftigen Gelüste, indem sie die Politik der Ungleichheit aufnimmt. Unerwünscht und begehrlich werden sie für das Überleben unter rauen Bedingungen trainiert. Aber sie wollen mehr als nur überleben. Sie wollen laut spielen, sie wollen zu hart spielen, in Ekstase. 

In Kooperation mit dem INNCONTRO Film Festival (von der Initiative Minderheiten Tirol), organisiert der Kunstraum Innsbruck ein spezielles Programm. Das Projekt Stories Lab ↬Stories Huntresses↫ der Künstlerin Caro Quirán (Wien/Popayán – Kolumbien) und der Designerin Jana Drozdova (Wien) wird in der Ausstellung ebenfalls präsentiert .Dazu gibt es im Rahmen des INNCONTRO Film Festival einen ONLINE Workshop während dem Lockdown, zum Thema Storytelling und Zeichnen (21.11., 13:00-15:00, STORIES LAB * BLURRING BORDERS).  

Das Stories Lab ist ein künstlerisches Buchprojekt und eine Plattform für die Formulierung einer neuen sozialen Erzählung, der Genese einer selbstlosen Gemeinschaft. Wir sind auf der Suche nach Lebensgeschichten, in denen man sich durch race, Geschlecht, Herkunft, soziale Klasse usw. definiert fühlt(e) und die, obwohl sie hart sind, die Möglichkeit für eine positive Veränderung bieten. Die ausgewählten Geschichten werden kraftvoll geschrieben und illustriert und daraufhin im nächsten Jahr in der ersten Stories Lab-Publikation veröffentlicht.

Die Künstlerin, Autorin und Influencerin Stefanie Sargnagel aus Wien zeigt zwei Arbeiten, die als Teil der Co-Habitation Lesestation ausgestellt sind. Stefanie Sargnagel schrieb bzw. illustrierte schon für den Falter, die SZ, für Vice und den Bayerischen Rundfunk. Themen waren u. a. der Bachmannpreis, der Wiener Opernball und das FPÖ-Oktoberfest. Auszeichnungen: Österreichischer Kabarettpreis – Sonderpreis 2017; Publikumspreis im Rahmen des Ingeborg-Bachmann-Preises 2016. Sargnagels Bücher sind auch in unserem Kunstraum Leseraum vorhanden!

Als Teil der Leseraum-Ausstellung wir das Video Exhilerate von Buenoventura gezeigt, das Science-Fiction, Ökologie und die Zukunft unseres Planeten Erde musikalisch verarbeitet. Bernhard Hammer aka Buenoventura ist Mitglied und Mitbegründer der Wiener Techno-Band Elektro Guzzi. Seit Jahren beschäftigt er sich intensiv mit elektronischer Musik.

OFFENES LABOR

Das offene Labor ist ein neues Format, das Forschung und Lesungen mit kreativen Inputs und Praktiken des Publikums auf experimentelle Weise verbindet, ist ebenfalls Teil des Projekts. Das offene Labor wurde im August/September 2020 im Rahmen einer internationalen Ausstellung von Siniša Ilić ins Leben gerufen und wird laufend weiterentwickelt. Experimentelle Kunstwerke, die im September und Oktober von lokalen Künstler*innen und Kulturaktivist*innen geschaffen wurden, sind in die Präsentation integriert worden.

Wir haben versucht uns dem Thema Un_controlled Territories künstlerisch zu nähern. Heidi Holleis verwendete  für eine Zeichnung Make-Up. Die anderen Objekte stammen von Sylvia Krismayr. Vor allem wurde das kontrollierte Territorium des Gesichts besprochen und behandelt. Das Filzobjekt von Sylvia ist eine „Ode“ auf Löcher und andere unkontrollierte Territorien. 

Zusätzliche Kooperationen mit der AEP Frauenbibliothek in Innsbruck (AEP - Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft) sind geplant. Frauen aus der Bibliothek werden eingeladen, ihre eigenen Kunstbücher zu präsentieren. (Monika Zanolin, Seitenwind, 2019)

EVENTS

09.12.2020 12:00-19:00 AUSSTELLUNGSBEGINN  

21.11.2020 13:00 – 15:00 OPEN CALL & ONLINE WORKSHOP: STORIES LAB * BLURRING BORDERS  

19.12.20 17:00 - 18:00 WOOD. WIDE. WEB. DAS MYZEL ALS INTERNET ONLINE-LECTURE / OFFENES LABOR  

05.02.2021 19:00 - 06.02.21, 19:00 24H SCREENING  

VIRTUELLE FÜHRUNG DURCH DIE AUSSTELLUNG